Forscher der Universität Basel haben herausgefunden, dass Schulkinder, die sich im Alltag viel bewegen, Stress offenbar besser wegstecken. Über ihre Studie berichteten sie im «Journal of Science and Medicine in Sport».
factum-Redaktion
1. Dezember 2023

110 Kinder zwischen 10 und 13 Jahren trugen für die Studie während einer Woche einen Sensor, um das Ausmass ihrer Bewegung im Alltag zu messen. Anschliessend unterzogen die Forscher die Teilnehmer an zwei separaten Terminen einer stressigen Aufgabe im Labor und einer Kontrollaufgabe ohne Leistungsdruck. Gemessen wurde die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel. Es stellte sich heraus, dass die Kinder, welche sich täglich mehr als eine Stunde bewegten, bei der Stressaufgabe weniger Cortisol produzierten als weniger aktive Kinder. Dies war auch bei der Kontrollaufgabe so, wenn auch auf tieferem Cortisol-Niveau.

Erklären lasse sich der Befund womöglich damit, dass der Cortisolspiegel auch bei sportlicher Aktivität steigt, so Dr. Sebastian Ludyga, Mitglied des Forschungsteams. «Wenn Kinder regelmässig rennen, schwimmen, klettern oder ähnliches, lernt das Gehirn, einen Anstieg des Cortisols mit etwas Positivem zu verbinden», erläutert Dr. Ludyga. «Die Reaktion des Körpers hat immer auch eine kognitive Komponente: Diese positive Assoziation verhindert deshalb auch in der Prüfungssituation, dass die Konzentration des Stresshormons auf ein allzu hohes Level ansteigt.»

Meldung aus factum 06/2023