Was bringt Hoffnung, wenn alles aussichtslos erscheint? Ermutigende Lebensgeschichten aus dem Buch «Die Hoffnung klopft an die Hintertür» zeugen von der alles verändernden Liebe Jesu.
Bettina Hahne-Waldscheck
26. März 2025

Ich war eine Schande für meine Familie und ein Fluch für das ganze Dorf, vom Tag meiner Geburt an wurde ich gehasst», erzählt Remmy aus Ruanda mit trauriger Stimme. So sehr, dass seine Mutter ihr neugeborenes Baby einfach im Krankenhaus zurückliess und zur Adoption freigab. Der Grund: Remmy wurde als Albino geboren. Wegen eines Gendefekts war er ein Weisser unter Schwarzen. Bei den Afrikanern gelten Albinos meist als verflucht. Auch seine Adoptivfamilie behandelte ihn schändlich: Remmy musste im Tierstall wohnen und durfte nie mit den Eltern und Geschwistern essen. «Ich wurde nicht nur körperlich, sondern auch seelisch misshandelt. In der Schule bespuckten und verfluchten sie mich.» Doch dann wurde Remmy in das Kinderhilfsprogramm von Compassion aufgenommen, wo er jeden Samstag Geschichten von Gott hörte. Die Erzählung von Josef, der von seinen Brüdern ausgestossen wurde, tröstete ihn besonders. Und die Liebe der christlichen Mitarbeiter: «Sie gaben mir zu essen, sie wuschen meine Wunden, sie brachten mir lustige Lieder bei und gaben mir das Gefühl, endlich zu einer Gruppe dazuzugehören.» Besonders bauten ihn die Briefe seiner christlichen Paten auf. «Sie sprachen mich mit ‹Unser Sohn› an.»

Sein neuer Glaube und all diese Ermutigungen halfen Remmy so sehr, dass er die Schule als einer der Besten abschloss und danach einen Bachelor in Psychologie und einen Master in Entwicklungsstudien machte. Es dauerte lange, bis seine seelischen Wunden verheilten, aber heute kann er sagen: «Ich bin geheilt, ich habe eine Zukunft, denn ich habe Hoffnung. Jesus ist alles, was ich brauche, um das Leben zu gewinnen, ich musste mich nur mit den Menschen verbinden, die diese Quelle der Hoffnung gefunden haben.» Inzwischen sagt er sogar: «Ich habe allen, die mich so verletzt haben, aufrichtig vergeben. Ich habe erlebt, dass Vergebung frei macht.» Heute ist Remmy selber Familienvater und hoch angesehen in seinem Dorf, seiner Kirche und seiner Familie.

Gott hatte sie im Blick

Diese und 27 ähnlich berührende Geschichten mit wunderbarem Ausgang hat Steve Volke in dem Buch «Die Hoffnung klopft an die Hintertür. Ermutigende Lebensgeschichten aus aller Welt» aufgeschrieben. Jede Geschichte lässt einen mit Tränen in den Augen zurück, fassungslos über das Elend, in dem Kinder aufwachsen müssen, aber ebenso berührt über das unglaubliche Eingreifen Gottes, der alles zum Guten wendet.

Da ist zum Beispiel Jennifer, die mit ihrer Mutter und ihren Brüdern im grössten Slum Nairobis, einer stinkenden Müllhalde, aufwächst. «Es gab keine Ordnung, kein fliessendes Wasser, keine Toiletten. Du stehst morgens auf, und wenn es nichts zu essen gibt, gehst du raus», erinnert sie sich an ihre Kindheit. «Du kannst an nichts anderes denken als das, was du um dich herum siehst: Müll, Kriminalität, Prostitution, Alkoholabhängige.» Wenn man nur Hoffnungslosigkeit sehe, verliere man selber jede Hoffnung, dass es je anders sein könnte. «Die Umgebung, die du siehst, schränkt dich ein.»

Erst durch das Kinderzentrum der lokalen Kirchengemeinde lernt sie mit sieben Jahren etwas anderes kennen. Plötzlich hatte sie Zugang zu medizinischer Versorgung, bekam ausgewogene Mahlzeiten, eine ordentliche Schuluniform und die Gebühren für die Schule bezahlt. «Unsere Familien waren einfach glücklich, dass es einen Ort gab, an dem wir gefördert wurden. Wir haben zum Beispiel Kochen, Nähen, Schneidern gelernt.» Es gab einen Pastor, Sozialarbeiter und Ehrenamtliche, die aus der Bibel erzählten und Spiele mit den Kindern spielten. Jennifer nennt sie «Helden», weil sie oft ehrenamtlich ihre Zeit investierten. Sie sahen, dass Jennifer ausserordentlich intelligent war und sorgten dafür, dass sie mit 14 in ein Internat kam, nachdem ihre Mutter gestorben war. Damals wuchs in ihr der Wunsch, Anwältin zu werden und sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Sie hat ihr Ziel erreicht:

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