Diese Erkenntnis beendet auch einen jahrelangen Wissenschaftsstreit, in dem die Selbstreinigungskraft der Atmosphäre sehr kontrovers diskutiert wurde, berichtet das Wissenschaftsmagazin Scinexx. Hydroxylradikale befreien die Atmosphäre von vielen gefährlichen Schadstoffen. Ihre Menge in der Atmosphäre schwankt nur um wenige Prozent, ergaben die Studien des Forschungsteams der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in den USA und des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz. «Nun wissen wir, dass diese lebenswichtige Eigenschaft unserer Erdatmosphäre, sich selbst von Schadstoffen zu reinigen, recht stabil ist», erklärte Steve Montzka, Erstautor der Studie und Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration.
Dass sich die Selbstreinigungskraft der Atmosphäre recht robust gegen Luftverschmutzung zeigt, ist auch für die Klimadiskussion relevant, betont Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie. Denn klimawirksame Stoffe wie Methan werden zuverlässig abgebaut. Wenn es wärmer wird, produzieren Pflanzen mehr Isopren, welches für die Erneuerung des Reinigungsmittels, die Hydroxylradikale, wichtig ist.
1 https://nature.com/articles/ngeo1405
Meldung aus factum 04/2023