Am Boden der Weltmeere gibt es zahlreiche natürliche Austrittsstellen von Öl. Forscher des Zentrums für Marine Umweltwissenschaften der Uni Bremen stellten fest: Es handelt sich um facettenreiche und vielfältige Lebensräume.
factum-Redaktion
17. November 2016

Die Ablagerungen von Öl, die Gasblasenaustritte und ölgetränkten Sedimente sind nicht ökologisch tote Bereiche. Die verschiedenen Bestandteile Gas, leichteres Öl und zu Asphalt erstarrtes schwereres Öl beheimaten jeweils charakteristische Gruppen von Organismen. Erste Ergebnisse haben die Forschenden jetzt in der Zeitschrift «Biogeosciences» veröffentlicht. Aufnahmen, die mit Hilfe des Tauchroboters Marum-Quest in drei Kilometern Tiefe gemacht werden konnten, zeigen, dass sich mikrobielle Gemeinschaften, aber auch metergrosse Bartwürmer in diesem schwefeligen Milieu wohlfühlen. Sie leben von den Kohlenwasserstoffen, die hier austreten. Das Schweröl bildet Asphaltmatten auf dem Meeresboden. Er bildet einen Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen. Viele der deutschen Forschungsschiffe sind mit neuesten Fächerloten ausgestattet. Mit ihnen lassen sich natürliche Austritte von Öl und Gas am Meeresboden aufspüren. «Nun haben wir Lebensräume am Meeresboden gefunden, die wir so noch nicht kannten», sagte Heiko Sahling von der Uni Bremen.

(Artikel aus factum 08/2016)