Mehr Wohlstand hat heute nicht mehr zur Folge, dass auch mehr Rohstoffe verbraucht werden. Seit den 1990er-Jahren lässt sich beobachten, dass steigender Wohlstand mit immer weniger Verbrauch von Ressourcen einhergeht.
factum-Redaktion
30. Mai 2020

Das ergab eine Studie des Schweizer «Bundesamt für Statistik».

Der Konsum von Biomasse, Mineralien, Metallen und fossilen Energien in der EU hat seit 2000 um 6 Prozent abgenommen – obwohl sich die reale Wirtschaftsleistung gleichzeitig um 30 Prozent erhöht hat. Eine wachsende Wirtschaft verbraucht also nicht automatisch immer mehr Ressourcen. Vielmehr ist es möglich, mehr aus weniger zu machen.

Der Schweizer Konsum von Ressourcen ging von 1990 bis 2018 um 11 Prozent auf 95 Mio. t zurück. Gleichzeitig kletterte die reale Wirtschaftsleistung über die fast drei Jahrzehnte um 56 Prozent. Anders gesagt: Mit einem Kilo Material lässt sich heute eine Wertschöpfung erzielen, die 75 Prozent grösser ist als noch 1990. Ressourcen werden also effizienter eingesetzt als früher.

In der Schweiz hat das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Person seit 1990 um ein Viertel zugenommen. In der gleichen Zeit ging der Ressourcenverbrauch pro Kopf um nicht weniger als 30 Prozent zurück.

Der Verbrauch von Ressourcen hat in vielen Bereichen den Höhepunkt überschritten und tendiert nach unten – trotz weiterhin wachsender Wirtschaft. Dies beobachtet man auch in den USA: Laut dem Ökonomen Andrew McAfee haben von 72 Ressourcen, die vom «United States Geological Survey» erfasst werden, nur sechs den Höhepunkt ihrer Nutzung noch nicht erreicht. So ist der Einsatz von Kupfer um 40 Prozent zurückgegangen, bei Kohle ist er 36 Prozent geringer als auf dem Höhepunkt 2007. 2015 wurden rund 15 Prozent weniger Stahl verbraucht als 2000, der Verbrauch von Aluminium sank um ein Drittel.

Meldung aus factum 03/2020.