Nitzan ist 25 Jahre alt und in der Air Force der Israelischen Verteidigungsarmee (IDF). Jeden Morgen kommt er mit einem Lächeln im Gesicht zur Arbeit. Soweit ist das nichts Ungewöhnliches.
Thomas Lachenmaier
12. November 2018

Dass Nitzan seine Arbeit immer mit einem Lied beginnt, ist schon etwas ungewöhnlicher. Aber das Besondere ist, dass der fröhliche 25-Jährige das Down-Syndrom hat und dass die israelische Armee ihn und seine Fähigkeiten dennoch wertschätzt und einsetzt.

Nitzan arbeitet als Hundetrainer. «Ich liebe meine Arbeit», sagt er, «und ich liebe diesen Hund.» Sein Kommandeur berichtete einem Journalisten: «Nitzan ist mit der Arbeit, die er freiwillig macht, mit seiner Hingabe und seiner Investition in den Job ein essentieller Teil unserer Einheit.» Nitzan komme wirklich jeden Morgen mit dieser Freude an, so der Kommandeur, und zu ihm gewandt: «Nitzan, ich bin stolz auf dich!»

Nitzan erzählt: «Ich möchte mich wie jeder andere fühlen und das ist hier der Fall.» Deshalb komme er mit einem Lächeln zur Arbeit und fange morgens mit einem Lied an. «Ein Lächeln im Gesicht», erklärt Nitzan, «das ist alles, was zählt.»

Die israelische Armee nimmt auf die Bedürfnisse Behinderter, die zur Armee möchten, Rücksicht und stellt ihnen Therapeuten zur Seite. «Sie brauchen mehr Unterstützung als andere Soldaten», räumt Oded, einer der Ausbilder, ein. Das gilt auch für die Autisten, die in der IDF dienen. Die individuellen Fähigkeiten werden gezielt gefördert, was den Betroffenen auch nach ihrer Militärzeit hilft, sich ins Berufsleben zu integrieren.

Artikel aus factum 08/2018.