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factum: Lieber Benjamin: Weshalb «braucht» es ein Buch über Dinosaurier und die Bibel?
Benjamin Scholl: Dinosaurier sind ein Dauerbrenner. Dies gilt insbesondere für junge Leute, denen Dinos als Spielzeugfiguren, Computerspielelemente und sogar als Filmhauptdarsteller ständig begegnen. Diese zum Teil riesigen und furchterregenden Lebewesen regen einfach die Fantasie an. Dabei ist es den Befürwortern der Evolutionslehre gelungen, Dinosaurier zu einer Art «Popstars» ihrer Weltanschauung zu machen. In jedem Buch oder Film mit Informationen über Dinosaurier werden gigantisch lange Zeiträume der Erdvergangenheit sowie die Naturprozesse der Evolution als «Schöpfer» der Dinosaurier propagiert. Und so wird jedes Kind, das sich für Dinosaurier begeistert, automatisch mit einer evolutionistischen Weltsicht konfrontiert.
Genau diesem Missstand wollen wir als Studiengemeinschaft Wort und Wissen im Buch «Dinosaurier und die Bibel» begegnen: Zum einen wollen wir empirische Daten und interpretierende Deutungen so klar wie möglich auseinanderhalten, um wissenschaftstheoretisch sauber zu arbeiten. Zum anderen ist es unser Anliegen, dem evolutionären Alleinerklärungsanspruch ein alternatives, unseres Erachtens besseres Erklärungsmodell gegenüberzustellen, das fest auf dem verlässlichen Wort Gottes (der Bibel) beruht und Deutungsangebote für die beobachtbaren Daten – in diesem Fall die Dinosaurierfossilien – an die Hand geben möchte.
factum: Du hast mir erzählt, es sei ein Geschenk, dass Gott dir mit diesem Buch einen Jugendtraum erfüllt hat. Was hat es damit auf sich?
Scholl: Schon als Kind interessierte ich mich für Tiere und wollte gerne etwas mit Biologie machen. Mit der Zeit kristallisierte sich heraus, dass ich zwar gerne Schöpfungswissenschaftler werden wollte, der Beruf des Biologielehrers aber viel realistischer war. So entschied ich mich für ein Studium für Biologie und Sozialwissenschaften als Gymnasiallehrer. Neben meiner Tätigkeit als Lehrer habe ich schon vor Jahren mehrfach erfolglos versucht, englischsprachige Bücher zum Thema Bibel und Dinosaurier zu übersetzen.
Dann kamen mehrere Dinge zusammen, die schliesslich ein ganz neues, eigenes Dinobuch-Projekt ermöglichten: Erstens bekam ich eine Anstellung von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen als Schöpfungswissenschaftler – unter anderem mit dem Auftrag, christliche Kinderbücher zu verfassen. Zweitens fragte die Christliche Verlagsgesellschaft (CV) Dillenburg an, ob wir gemeinsam an einem christlichen Dinosaurierbuch arbeiten würden. Drittens standen uns inzwischen einige gute Dinosaurier-Rekonstruktionen als Bildmaterial zur Verfügung. Und viertens haben mir viele ehrenamtliche Helfer, wissenschaftliche Berater und ein kompetenter Grafiker geholfen.
factum: Das Buch richtet sich an Erwachsene und Kinder ab elf Jahren. Warum ist das Buch für beide Zielgruppen interessant und relevant? Und wie ist dir dieser sicherlich herausfordernde Spagat gelungen?
Scholl: Die ursprüngliche Idee war tatsächlich ein reines Kinderbuch. Doch im Laufe des Schreibens zeigte sich, dass es zu viele neue schöpfungswissenschaftliche Fragestellungen gibt, sodass ich im Buch doch mehr Hintergrundinformationen unterbringen musste, als ursprünglich geplant. Dabei konnte ich die Ergebnisse älterer Arbeiten von Schöpfungswissenschaftlern mit den Befunden aktueller Studien und Datenbanken kombinieren.
Nach der Entwicklung der Argumentation hatte ich viele Korrekturleser, die geholfen haben, das Buch sprachlich so einfach wie möglich zu gestalten. Ich denke, dass man den Grossteil des Buches mit etwa elf Jahren verstehen kann, wenn man es sorgfältig liest. Dafür haben wir mit kurzen Textabschnitten, Hervorhebungen und Farben gearbeitet.
Dennoch ist das Werk mehr als nur ein Kinderbuch – auch in der Debatte versierte Experten werden hier sicher noch einige neue Erkenntnisse finden, z. B. in Bezug auf geniales Dinosaurier-Design oder lebende Fossilien.
Lesen Sie das ganze Interview in factum 01/2025