Die Marktwirtschaft ist eine demokratische Wirtschaftsform. Die Menschen sind frei, zu konsumieren, was sie wollen. Dadurch bringt die Marktwirtschaft auch die Wahrheit darüber ans Licht, was sie sich wünschen und was sie denken. Denn der Mensch zeigt, woran sein Herz hängt und was ihm wichtig ist, indem er Geld dafür ausgibt. Oder, wie es die Bibel sagt: «Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.»
Thomas Lachenmaier
11. Juni 2018

In Deutschland kann man es als Produzent von Rap-Gesängen mit Texten zum Millionär bringen, in denen Opfer des Holocaust verhöhnt werden, in denen weibliche Opfer von familiärer Gewalt verspottet und in denen das Massaker in der Pariser Konzerthalle «Bataclan» (130 Tote und 683 Verletzte) verharmlost werden. Wer herrscht in den Herzen der Vielen, die diese Musiker durch den Kauf ihrer Produkte und den Besuch der Konzerte reich machen? Es gibt eine ganze Reihe muslimischer Rapper, die es in Deutschland «geschafft» haben und Millionäre wurden.

Aus dem Herzen sehr vieler Menschen muss Gewaltideologie und Judenhass kommen, wenn solche Unterhaltungsindustrielle (um das Wort Musiker zu vermeiden) – im konkreten Fall waren es Farid Bang und Kollegah – zu Multimillionären werden. Die finanziell erfolgreichsten Rapper in Deutschland sind Muslime, auch Farid Bang und Kollegah, die jetzt mit dem «Echo-Preis» ausgezeichnet wurden. Kollegah ist zum Islam konvertiert. In dem Gremium, das über diese Preisverleihung zu befinden hatte, sass auch ein Vertreter der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD): Klaus-Martin Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD. Er stimmte für diesen Preis an diese Hass-Prediger. Kann es sein, dass die EKD mit diesem Kulturbüro Kirchensteuergelder verschwendet? Wer herrscht in den Herzen derjenigen, die diese Musiker mit Preisen ehren? Die Frucht ist jedenfalls Unverstand.

Wenn man mit solchen Texten Millionen verdienen kann und öffentliche Preise erhält, wenn Antizionismus und Judenfeindlichkeit weit verbreitet sind, dann stellt sich die Frage, ob der Antisemitismus eigentlich zu Deutschland gehört. Alexander Marguier, Chefredakteur des politischen Magazins «Cicero», schrieb nach den Angriffen auf einen jungen Mann mit Kippa in Berlin: «Wer jedenfalls der Meinung ist, dass der Islam einfach schon deshalb zur Bundesrepublik gehört, weil dessen Anhänger und diverse muslimische Organisationen nun einmal in diesem Land vorhanden sind, der wird kaum bestreiten können, dass damit auch der Antisemitismus zu Deutschland respektive zum Berliner Biotop gehört. Ganz einfach deshalb, weil der Antisemitismus zum Islam gehört – zumindest als Teilmenge.» Wenn man in Deutschland mit antisemitischen Songtexten zum Millionär werden kann und sogar noch Preise für diese Musik erhält, dann gehört der Antisemitismus empirisch
offenbar zu Deutschland.

(Artikel aus factum 04/2018)