Die Gründe für die verheerenden Buschbrände in Australien sind vor allem in vermeintlich ökologischen Bewirtschaftungsformen und im Fehlverhalten der Menschen zu suchen und haben keine klimatischen Ursachen. Das berichtet die unabhängige führende schweizerische Fachzeitschrift für Wald und Waldwirtschaft «Wald und Holz».
Thomas Lachenmaier
23. Juni 2020

Buschbrände sind ein normaler Bestandteil des ökologischen Systems, Eukalyptus- und Banksia-Bäume sind auf Feuer angewiesen. In Australien wurden über Jahrhunderte hinweg angewandte Nutzungsformen des Waldes aus ideologischen und wenig sachkundigen Gründen verboten, die angeblich der Umwelt nützen. So legten die Ureinwohner gezielt Feuer, um nach Wildtieren zu jagen. Jeweils im Winter legten sie früher Feuer, um den Wald begehbar zu machen. Dabei verbrennt das trockene Unterholz, welches im Sommer Grossbrände begünstigt. Diese Feuer blieben begrenzt und breiteten sich in der feuchteren Jahreszeit nur langsam aus. Auf Druck der Grünen Partei wird das nicht mehr praktiziert. Deshalb weiten sich im Sommer Feuer zu Grossbränden aus. Auch können durch die Brände die Samen der Eukalyptus- und Banksia-Bäume keimen.

Die Landwirte nutzten bis vor wenigen Jahren grosse Waldgebiete zur Beweidung, wodurch die Vegetation niedrig gehalten wurde. Sie hatten eine Lizenz und genaue Vorgaben, wie viele Tiere pro Flächeneinheit erlaubt waren. Die Regierung hat diese – im Grund ökologisch sinnvolle – Bewirtschaftungsform gestoppt. Dadurch sammelten sich grosse Mengen auch vertrockneter Vegetation an, was die Brände zusätzlich begünstigte.

Meldung aus factum 03/2020.