Gegen die flächendeckende Einführung fragwürdiger Bildungspläne, hinter denen sich ziemlich unverhüllt die Gender-Ideologie versteckt, gab es in Deutschland und in der Schweiz schon eine Reihe von Protesten. In Deutschland fanden unter dem Motto «Demo für Alle» mehrere Protestkundgebungen statt, die einiges Aufsehen erregten. Aber noch nie wurde eine so geballte Kompetenz an Wissenschaft aufgeboten wie bei dem Gender-Symposium im Januar in Stuttgart.
Ulrich Kriehn
1. März 2016

Namhafte Wissenschaftler der Religionswissenschaft, der Sexualpädagogik, der Neurologie, der Linguistik und der Ethik referierten vor fast tausendköpfigem, bunt gemischtem Publikum und dokumentierten die Gefahren, die mit der Gender­ideologie verbunden sind. Die Folgen sind verwirrte  Kinder, ratlose Erwachsene, zerstörte Beziehungen und die Abkehr von christlichen Werten.

Die Referate von Prof. Dr. Gerl-Falkovitz (Religionsphilosophie), Prof. Dr. Raphael Bonelli (Neurowissenschaft), Prof. Dr. Manfred Spieker (Politikwissenschaft), Dr. Jakob Pastötter (Kulturanthropologie, Sexualwissenschaft) und Dr. Tomas Kubelik (Germanistik, Linguistik) waren fundiert und beleuchteten vor dem jeweiligen fachlichen Hintergrund, wie absurd und schädlich die Umsetzung der Gender-Richtlinien in der Gesellschaft, vor allem in Schule, Kindergarten und Familie, ist. Zu dem Symposium waren auch Vertreter des Gender Mainstreaming eingeladen. Kein Einziger war bereit, sich der wissenschaftlichen Debatte zu stellen. Auch die Sozialministerin von Baden-Württemberg, die – wie auch die rotgrüne Landesregierung insgesamt – Gender aktiv fördert, verweigerte sich der Auseinandersetzung. Die Veranstaltung konnte nur unter Polizeischutz durchgeführt werden, gewaltbereite Links-Autonome versuchten die Veranstaltung zu verhindern.

Ungeachtet theologischer Unterschiede hatten sich zu der gender-kritischen Veranstaltung Katholiken, Freikirchler und schwäbische Pietisten zusammengefunden. Sie hatten hier eine grosse Übereinstimmung gefunden und repräsentierten über ihr eigenes Klientel hinaus breite Bevölkerungsschichten. Unterstützung dafür gibt es von den Kirchenleitungen nicht, was vor allem katholische Referenten bedauerten. Die Gemeinsamkeit lässt hoffen, denn es geht um die Kinder und damit um die Zukunft der Gesellschaft. Dass der Kongress mit Referenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz länderüb­erschreitend war, ist ebenfalls ein erfreuliches Zeichen.