Gegen den geistlichen Erosionsprozess gibt es ein bewährtes Mittel: der Wahrheit da auf den Grund gehen, wo sie zu finden ist: in der Schrift. Christen sollten sich neu ins Licht Gottes stellen.
Thomas Lachenmaier
15. Februar 2016

Es kommt nicht darauf an, was der Einzelne aus der Bibel «herausliest», sondern was drinsteht. Nicht die subjektive Bewertung zählt, sondern der objektive Befund. Die Bibel ist das einzige Buch der Welt, welches frei ist von Subjektivismen. Das Wort der Heiligen Schrift legt dar, «wie es mit allen Dingen ist». Sie tut das zu unserem Wohl. Deshalb gilt: «sola scriptura», allein die Schrift vermittelt die Heilsbotschaft.

Wo das nicht mehr gilt, folgt die Kirche dem Ungeist der jeweiligen Zeit. Im Dritten Reich war der theologische Ungeist braun-sozialistisch, später (im Westen) rot-sozialistisch, dann feministisch. Heute gilt in etlichen Kirchen und Gemeinden der Titel eines Shakespeare-Stücks als Leitmotiv: «Wie es euch gefällt». Die Bibel wird in genderistischer Beliebigkeit herangezogen, um alles und jedes zu legitimieren, was dieser oder jenem gerade beliebt. Gepredigt wird im Zweifel das, was die Welt und das «Zielpublikum» hören will. Es gibt viele Gläubige, innerhalb und ausserhalb der evangelischen Kirchen, die hoffen und beten, Pfarrer und Prediger mögen doch aufhören, besser als Gottes Wort wissen zu wollen, was Gott meint – und neues Vertrauen fassen zur Umkehr vom «Mein Wille geschehe» zum «Dein Wille geschehe» des Prinzips «sola scriptura». Der Konflikt reicht bis in die Reihen der Evangelikalen hinein.

(Artikelauszug aus factum 01/2016)