
Saudi-Arabien verfügt über die Infrastruktur und die finanziellen Mittel, um auch grosse Zahlen von Zuwanderern zu versorgen oder weitere solcher Zeltstädte zu errichten. Auch hat Saudi-Arabien durch die Hadsch-Pilger grosse Erfahrungen mit der Bewältigung grosser Menschenmassen. Es sei nahe liegend und sinnvoll, dass Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait, Oman, Quatar und die Vereinigten Arabischen Emirate die sunnitischen Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Nicht nur spreche die gemeinsame Sprache, die geografische Nähe und das vertraute Klima dafür, dass die Golfstaaten Migranten aufnehmen. Auch der Arbeitsplätzebedarf der Saudis spreche dafür.
«Dass reiche arabische Staaten derart jämmerlich darin sind, ihre Arme für sunnitische Muslime in Not zu öffnen, offenbart Selbstsucht und Heuchelei. Ihre nicht vorhandene Hilfsbereitschaft sollte nicht belohnt werden; es ist höchste Zeit, dass Regierungen und Flüchtlingsorganisationen aufhören, sich auf Europa zu konzentrieren, und sich stattdessen denjenigen arabischen Staaten zuwenden, die in der Lage sind, mit relativer Leichtigkeit ihre verzweifelten Brüder aufzunehmen, unterzubringen und ihnen Arbeit zu geben», schreibt der Nahost-Experte. Pipes lebte längere Zeit in Ägypten und spricht arabisch. Er ist Direktor des Middle East Forums und Autor mehrerer Bücher, die in 18 Sprachen übersetzt wurden.