Mit zunehmender Dauer erhalten lange scheinbar in Stein gemeisselte Corona-Glaubenssätze Risse, sie zeigen, dass die Corona-Politik nicht auf einem soliden Fundament gebaut war. Eine kleine Auswahl.
Raphael Berger
19. April 2022

Lockdowns sind notwendig und retten Leben, so eines der Corona-Postulate seit Beginn der Pandemie. Fakt ist: Nach einer Meta-Studie der Johns-Hopkins-Universität hat der totale Lockdown in Europa und den USA während der ersten Welle die Zahl der Todesopfer nur um 0,3 Prozent reduziert. Immerhin: Gezielte Schliessungen und die Maskenpflicht für Mitarbeiter in Betrieben hätten die Zahl der Toten um 15, respektive 24 Prozent reduziert. Demgegenüber stehen jedoch die durch die Lockdowns ausgelösten massiven Kollateralschäden, die ebenfalls Leben kosten; bei uns wie auch in der dritten Welt.

Seit Beginn der Pandemie ist die Anzahl Corona-Patienten in Spitälern ein Hauptkriterium für Freiheitsbeschränkungen. Und es mag Zeiten gegeben haben, in denen einzelne Spitäler am Anschlag waren, doch eine flächendeckende Überlastung des Gesundheitssystems gab es zu keinem Zeitpunkt. Auch interessierte lange niemanden, ob Patienten nun wegen Corona hospitalisiert, oder ob sie bei Eintritt einfach zufällig positiv getestet wurden – alle galten in der Statistik als Corona-Patienten. Nun bringen Daten der 89 Helios-Kliniken von Ende März Interessantes ans Licht: Von aktuell etwa 1500 als Covid-Fälle gezählten Patienten wurden 1000 im Zuge der Aufnahme positiv auf das Virus getestet, sind aber nicht deswegen in Behandlung. Die offiziellen Coronazahlen, mit denen die Massnahmen begründet wurden, sind mithin viel zu hoch.

Long-Covid wird von der Politik als ein gewaltiges Problem dargestellt. Auch hier: Es gibt Fälle, wo Patienten auch Monate nach ihrer Erkrankung massiv in ihrem Alltag beeinträchtigt sind. Aber es gibt eben auch eine durchaus repräsentative Studie der Uniklinik Essen mit 500 Teilnehmern: Demnach leiden 90 bis 95 Prozent der Patienten an psychischen Beeinträchtigungen, nicht an körperlichen. Besonders anfällig für das Auftreten von Long-Covid seien Menschen, die schon im Vorfeld der Erkrankung an psychologisch-psychiatrischen Symptomen litten.

Es ist höchste Zeit, Vernunft einkehren zu lassen und sämtliche Massnahmen zu beenden, die nicht auf der Grundlage verlässlicher Tatsachen gegründet sind.

Meldung aus factum 03/2022