Mission ist die Einladung zum gewürdigten Menschsein. Jesus hat uns mit der Frohen Botschaft erlöst und gerettet und wir sind berufen, mit ihm alle Menschen einzuladen – auch die Muslime.
Albrecht Hauser
22. März 2016

Christliche Mission ist begründet im Wesen der Selbstoffenbarung Gottes. Jesus selbst ist der Gesandte Gottes, der seine Nachfolger hineinnimmt in seine Sendung, in seine Mission: «Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch» (Johannes 20,21). Jesus Christus in Person ist das Evangelium, Gottes Frohbotschaft für alle Menschen und zu allen Zeiten. Durch sein Leben, von der Krippe bis zum Kreuz, offenbart Gott uns Menschen, wie sehr wir gewürdigt und geliebt sind. Mission in der Nachfolge Jesu ist daher frei von Zwang, sie ist die persönliche Einladung zu einem wahren und gewürdigten Menschsein.

Das Evangelium zu verkündigen ist Grund aller Freude. Daher hat Mission niemals eine verkrampfte Angelegenheit zu sein. Auch geht es in der Mission nicht um ein «Abrechnen» mit Andersgläubigen, nicht um das Freilegen ihrer Schwachstellen, sondern um das Zeugnis Christi gegenüber Menschen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen sind. Weil dies so ist, darf keinem Menschen das Evangelium vorenthalten werden.

Die christliche Mission ist das zentralste Wesensmerkmal christlicher Existenz. Wer versuchen würde, sie angesichts anderer oder widersprüchlicher «Heilsangebote» aufzugeben, würde sein Christsein zur Disposition stellen. Die Weltmission ist daher auch nicht etwas Zusätzliches, sondern der eigentliche Prüfstein, ob die Kirche an das Evangelium glaubt und es verstanden hat.

(Artikelauszug aus factum 02/2016)