Frauen, die ein Kind abgetrieben haben, leiden in der Folge häufig an Depressionen. Seit einem Vierteljahrhundert gibt es die christliche Selbsthilfegruppe «Rahel» für Frauen nach einer Abtreibung.
factum-Redaktion
7. November 2017

Das Jubiläum feierte die Organisation mit einem Gottesdienst in Karlsruhe.

Ursula Linsin-Heldrich aus Rheinstetten bei Karlsruhe, die Vorsitzende des Vereins, berichtete von dem Bedarf an Hilfe und Beratung für die betroffenen Frauen. Allein in diesem Jahr habe sie 80 Anfragen von Frauen erhalten, die unter den Folgen einer Abtreibung leiden und mit Schuldgefühlen und Depressionen zu kämpfen haben. Bei ihrer Kollegin in Berlin, der stellvertretenden Vorsitzenden Hannelore Reichert, hätten sich in diesem Zeitraum 46 betroffene Frauen gemeldet. Eine dritte Beratungsstelle des Vereins gibt es in Merchweiler bei Saarbrücken.

Hannelore Reichert berichtete in dem Gottesdienst von ihrer eigenen Erfahrung. Sie stamme aus der früheren DDR und habe 1973 abgetrieben. Sie habe sich «nichts dabei gedacht». Es war nach dem Gesetz zulässig. Doch mehr als 20 Jahre lang habe sie unter den Folgen gelitten und sich schlecht gefühlt. Dann habe sie Christen kennengelernt, die sie verstanden und getröstet hätten. Sie habe ihre Schuld vor Gott bekannt und Vergebung empfangen. Seitdem sei es ihr ein Anliegen, anderen Frauen in ähnlicher Lage beizustehen.

Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, Alexandra Maria Linder (Weuspert/Sauerland), sowie der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz und Vorsitzender des Treffens Christlicher Lebensrechts-Gruppen, Hartmut Steeb (Stuttgart), dankten den fünf «Rahel»-Mitarbeiterinnen für ihr langjähriges Engagement, mit dem sie so vielen Frauen helfen konnten.

(Artikel aus factum 8/2017)