Die Evangelische Landeskirche in Baden unterstützt den Bau einer Moschee durch den umstrittenen türkischen Moscheeverband DITIB, der von der türkischen Regierung finanziert wird. Scharfe Kritik kommt von der Christus-Bewegung Baden.
factum-Redaktion
23. September 2016

DITIB gilt als der verlängerte Arm des türkischen Präsidenten Erdogan. Die Einrichtung ist dem grössten türkischen Ministerium, der Religionsbehörde, direkt unterstellt.

Zunächst hatte sich die Evangelische Landeskirche nicht positionieren wollen. Doch dann kam die Erklärung von Dekan Thomas Schalla. Er bezeichnete den Bau der repräsentativen Gross-Moschee mit vier Minaretten als einen «Ausdruck der Integration muslimischer Bürgerinnen und Bürger». Der Bau stösst im Stadtparlament auf Kritik von der CDU und von den Freien Wählern.

Der Pressesprecher der Christus-Bewegung Baden, Pfarrer Martin Kugele (Bretten), erklärte, die Unterstützung der Landeskirche für den Moscheebau  stärke die Macht von DITIB und die Position von Erdogan – aber nicht das Evangelium. Zudem steigere sie die Zahl der Kirchenaustritte. Pfarrer Kugele fragt angesichts der Erklärung von Dekan Schalla, wo dessen Erklärung zur brutalen Christenverfolgung bleibe. Pfarrer Martin Kugele: «Solche Dekane sind die Sargträger der Evangelischen Kirche.»