Die vermeintliche Selbstbestimmung wendet sich gegen den Menschen. Das zeigt sich immer deutlicher an der zunehmenden Zahl an Menschen, die in Holland und Belgien als Folge der Euthanasie-Gesetze getötet werden.
Thomas Lachenmaier
29. März 2018

Kranke, Demente und Depressive können sich in diesen Ländern töten lassen. «Der durch die öffentliche Debatte beförderte Zug zum ‹freiwilligen› Suizid ist faktisch schon zu einem inneren, unbewussten, subtil erzeugten Zugzwang geworden, aus dem Leben scheiden zu müssen, wenn man anderen – und sich selbst – nur noch zur Last fällt», schreibt «Christ in der Gegenwart».

Ein Umdenken ist nicht in Sicht. Weitere Länder bewegen sich in diese Richtung. In dem Bericht heisst es von Deutschland: «Massiv wird, etwa über einseitige Stellungnahmen von Prominenten in Politik, Kultur, Talkshows und Medien, indirekter Druck auf alte Menschen aufgebaut, doch ja rechtzeitig aus dem Leben zu scheiden, statt ihr Schicksal in die Hand des Höchsten zu legen. Vom Staat wird sogar erwartet, das Gift zur Verfügung zu stellen.»

Faktisch handle es sich bei dieser Entwicklung um «einen Rückfall ins Neuheidentum der Antike», heisst es in dieser Bewertung. Auf perfide Weise diene das Argument der Freiheit und der individuellen Selbstbestimmung dazu, kollektiven Zwang aufzubauen auf Menschen, die sich in ihrer Lage kaum mehr gegen die Übermacht der Meinung des «man» wehren können. Der biblische Glaube setzt mit der Botschaft von der Auferstehung von den Toten und dem Erlöser Jesus Christus einen Kontrapunkt gegen «heidnische Verrohung und Gleichgültigkeit».

(Artikel aus factum 02/2018)