Amerika wird von einer Flut von billigen harten Drogen überflutet. In mehreren ländlichen Regionen ist der Tod als Folge einer Überdosis bereits die dritthäufigste Todesursache – nach Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs.
Thomas Lachenmaier
16. Februar 2018

So ist im Cable County in West Virginia die Zahl der Drogentoten sprunghaft in die Höhe gestiegen. Allein in der 50 000-Einwohner-Stadt Huntington starben in nur einem Jahr 750 Menschen an Drogen. Fachleute sprechen von der schlimmsten Drogenkrise in der amerikanischen Geschichte. 90 Prozent des Heroins kommt aus Mexiko.

Die Drogenkartelle produzieren und vertreiben Heroin, Methamphetamin, Marihuana, Kokain und Fentanyl in grossem Stil. Auch die vom Iran finanzierte Hisbollah ist in Mittelamerika im Drogenhandel aktiv. Der Anbau von Schlafmohn zur Produktion von Heroin hat sich in Mexiko in wenigen Jahren verdreifacht. Das meiste Kokain wird aus Kolumbien in die USA geschmuggelt. Methamphetamin und Fentanyl werden in mexikanischen Labors hergestellt. Allein 2016 starben 20 000 Amerikaner an dem synthetischen Opiat Fentanyl. Es ist 50- bis 100-mal stärker als Heroin.

Die Auseinandersetzungen der konkurrierenden Drogenkartelle werden mit äusserster Gewalt geführt. Einer Studie des «International Institute for Strategic Studies» gemäss wird die Mordrate in Mexiko nur von jener in Syrien übertroffen. Das mexikanische Amt für Statistik meldete innerhalb von neun Jahren 209 000 Tote im Drogenkrieg. In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres starben 12 500 Mexikaner im Drogenkrieg, 31 000 Personen gelten als vermisst.

(Artikel aus factum 01/2018)