Russland wendet das neue Religionsgesetz strikt an – vor allem gegen Christen. Erstmals wurde mit dem Inder Victor-Immanuel Mani ein ausländischer Pastor ausgewiesen.
factum-Redaktion
5. Mai 2017

Mani musste zudem 30 000 Rubel Strafe zahlen. Mit der Ankündigung von religiösen Versammlungen und durch die Weitergabe christlicher Literatur hat er gegen das Gesetz verstossen, welches Ausländern solches verbietet. Durch seine erzwungene Ausreise wurde der Pastor von seiner russischen Frau und seinem zwölf Monate alten Kind getrennt.

Im Januar wurde der Baptistenprediger Donald Ossewaarde wegen des Abhaltens eines Gottesdienstes zu einer Strafe von 40 000 Rubeln verurteilt. Seine Anwälte versuchen, das Religionsgesetz als nicht verfassungskonform anzufechten.

Mittlerweile sind viele Fälle der Kriminalisierung von Christen bekannt geworden. Betroffen sind unter anderem Protestanten, Baptisten, Heilsarmee und Adventisten. Die Zeugen Jehovas sollen jetzt total verboten werden. Sie werden angeklagt, die «Harmonie der russischen Gesellschaft» zu stören.

(Artikel aus factum 3/2017)