«Die Förderung der Biogaserzeugung aus Mais über das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss beendet werden.» Das ist das Fazit einer von der «Deutschen Wildtier Stiftung» in Auftrag gegebenen Studie zum Rückgang von Insekten.
factum-Redaktion
1. Dezember 2017

Der renommierte Biologe Prof. Dr. rer. nat. Josef H. Reichholf hat in seine Studie auch Daten einbezogen, die er in den vergangenen vier Jahrzehnten erhoben hat. Sie dokumentiert einen dramatischen Rückgang der Artenvielfalt und der Zahl der Individuen. Betroffen davon sind in hohem Masse auch die Schmetterlinge, wie in der Studie «Verschwinden der Schmetterlinge» festgehalten wird.

Mehr als 50 Prozent der Tagfalter stehen mittlerweile auf der Roten Liste. «Das sollte ein Alarmzeichen für ganz Deutschland sein», so Prof. Reichholf. Er betonte, dass die Funktion von Schmetterlingen im Ökosystem oft unterschätzt wird: «Sie bestäuben Pflanzen und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Säugetiere.»

Unstrittig sei, «dass der landwirtschaftlichen Nutzung eine Schlüsselrolle zukommt», betont der Wissenschaftler. Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der «Deutschen Wildtier Stiftung»: «Insbesondere der zunehmende Maisanbau für die Erzeugung von Biogas gefährdet die Artenvielfalt und damit auch die Schmetterlinge.» Die Wissenschaftler fordern, die Biogaserzeugung aus Mais über das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu beenden.

(Artikel aus factum 8/2017)