«Gott ist tot», bläute das Regime auf Kuba den Menschen sechs Jahrzehnte lang ein. Mit geringem Erfolg, wie Berichte von Missionsgesellschaften zeigen. Während die einzige in der Diktatur zugelassene Partei, die kommunistische, kaum noch Mitglieder hat, die an ein kommendes marxistisch-leninistisches Paradies glauben, öffnen sich viele Menschen für das Evangelium von Jesus Christus.
Thomas Lachenmaier
3. Oktober 2017

So berichtet die kanadische Organisation «Mediendienst Missionsbefehl» von der grossen Resonanz, den jetzt eine Evangelisierungskampagne hatte. Die Kanadier hatten 160 000 Exemplare eines Buches mit Glaubensberichten von bekehrten Kubanern im Land verteilt und das Gespräch mit den Menschen gesucht. Einer der Helfer, Igna Lamote, berichtete, dass kubanische Gemeinden weitere 300 000 Exemplare des Buches wünschten. Eine Neuauflage soll um das Johannes-Evangelium ergänzt werden.

Mel Wiebe, Leiter des kanadischen Zweigs des Missionsdienstes HMK, berichtete jetzt nach einem Kubabesuch, er sei «überwältigt und ermutigt» von der Entwicklung. Als er gefragt habe, wie man helfen könne, wurde ihm gesagt, man benötige 500 000 Bibeln. «Warum so viele?», habe er gefragt. Allein eine der christlichen Denominationen benötige so viele Bibeln, wurde ihm gesagt. Sogar staatliche Stellen gehen der HMK zufolge inzwischen von zehn Prozent bibeltreuer Kubaner aus. Die HMK glaubt, dass es mehr sind. Man schätzt, dass in den letzten 20 Jahren auf Kuba 16 000 Gemeinden entstanden sind.

Auf Kuba sollte das Christentum ausgelöscht werden. Bereits wenige Jahre nach der Revolution gab es praktisch keine Pastoren mehr. Noch im vergangenen Jahr waren 2000 Hauskirchen Opfer von staatlichen Übergriffen. Kubanische Christen sagen indes: «Castro ist tot. Christus lebt.» Ihre Vision ist: «Cuba para Christo» (Kuba für Christus). Die staatsoffizielle Parole «Cuba para Castro» verstummt.

(Artikel aus factum 7/2017)