Christen haben von Amts wegen immer die ganze Welt im Blick, nie nur ihre eigene Familie, ihr eigenes Volk oder ihren eigenen Staat.
Thomas Schirrmacher
30. November 2016

Sie glauben nämlich nicht an eine Stammesgottheit, sondern an den Schöpfer, der die ganze Welt und alle Völker erschaffen hat und alle erlösen will (1. Mose 1,1; Joh. 3,16; Matth. 28,18–20; Off. 4,11; Off. 21,1). Sie gehören auch nicht zu einem Privatklub mit engstirnigem Anliegen, sondern zur internationalen Gemeinde Jesu, die an keine Sprache, kein Volk, keine Kultur, keine soziale Schicht, kein Alter und kein Geschlecht und nichts, was Menschen sonst trennt, gebunden ist (Röm. 1,14; Eph. 1,13–14; Off. 5,9–10: Off. 21,24–25). Und sie gehören zu der Gemeinde, die einen Auftrag bekommen hat, wie er grösser und internationaler nicht zu denken ist: «Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker» (Matth. 28,19). Ja, Christen wollen jede einzelne Seele ebenso wie die ganze Welt retten, und dies unsichtbar wie sichtbar! Ihr Blickwinkel ist der privateste, den es gibt, und zugleich der öffentlichste. Es geht um die Beziehung des Einzelnen zu Gott und um die Beziehung der ganzen Welt zu Gott, um die Beziehung zu dem nächsten Mitmenschen ganz konkret und die Beziehung zu allen Mitmenschen. Christliche Hoffnung ist Hoffnung für alle Kulturen und Nationen, denn «auf seinen Namen werden die Nationen hoffen» (Matth. 12,21; ähnlich Röm. 15,12). Gott kennt kein Ansehen der Person, «denn dafür arbeiten und kämpfen wir, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Retter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen» (1. Tim. 4,10).

(Artikel aus factum 08/2016)