Die Region Afrin war als multiethnisches kurdisches Gebiet ein Rückzugsort für Christen und Jesiden. Ein Mitarbeiter der «Aktion für verfolgte Christen und Notleidende» (AVC) berichtete nach Telefonaten mit Menschen in der von den Türken eroberten Stadt Afrin, dass türkische Soldaten und syrische islamistische Milizen von Haus zu Haus gehen und den Bewohnern ein islamisches Glaubensbekenntnis abverlangen: «Wenn sie sich nicht hinknien und Allah anbeten, dann droht ihnen der Tod.» Er rief die Christen auf, täglich für die Christen in Syrien zu beten. Der türkische Präsident Erdogan hatte den Einsatz ausdrücklich als Vernichtungskrieg und als eine «Säuberung» angekündigt. Bei einer Veranstaltung rief er ein kleines Mädchen in Armeeuniform auf die Bühne und fragte es, ob es «Märtyrer» werden wolle. Er zitierte eine Koransure, in der es heisst: «Die Ungläubigen werden gruppenweise in die Hölle getrieben.»
Ungeachtet der Erklärungen westlicher Politiker, die Fluchtursachen bekämpfen zu wollen, steigt der Waffenexport in die kriegführenden Länder drastisch an, berichtet das «Stockholm International Peace Research Institut» (SIPRI). So stiegen die Waffenexporte Deutschlands SIPRI zufolge um 109 Prozent. Deutschland ist weltweit der viertgrösste Rüstungsexporteur. Besonders die Türkei wird von Deutschland mit modernsten Waffen, darunter auch Panzern, beliefert.
(Artikel aus factum 03/2018)