In einer weltweit einzigartigen Studie projizierten Forscher der Lancaster Universität Lichtmuster in den Mutterbauch. Die Embryos der 39 Frauen, die in der 34. Woche schwanger waren, reagierten auf ein scheinbar menschliches Gesicht.
factum-Redaktion
12. August 2017

Die Babys ignorieren aber Projektionen, die «nur» eine runde Form aufweisen. In ihrer im Journal «Current Biology» veröffentlichten Arbeit kommen die Forscher um den Psychologen Vincent Reid zum Schluss, dass Ungeborene lieber ein Gesicht als etwas anderes anschauen.

«In unserer Studie mussten sie den Kopf bewegen, sie mussten aktiv sein, um die Information zu finden.» Wenn die Bilder auf den Kopf gestellt wurden oder Gesichter nur noch schlecht zu erkennen waren, wendeten die Babys ihren Kopf nicht mehr. «Wir konnten zeigen, dass sie zwischen verschiedenen Formen unterscheiden können und jene vorziehen, die gesichtsgleich sind.»

Marisa Lopez-Teijon vom «Institut Marques» in Barcelona stellte in einer Studie fest, dass Babys ab der 16. Woche hören, zehn Wochen früher, als man bislang angenommen hatte. Reid erinnerte daran, dass es gut ist, mit den Babys zu sprechen. Er ermutigt Eltern, den Kleinen etwas vorzulesen oder vorzusingen. Das trage dazu bei, dass die familiären Bindungen gestärkt werden. «Bisher wusste man, dass es wichtig ist, dass man mit den Babys spricht, sobald sie auf der Welt sind», sagte die Forscherin laut «Daily Mail». «Nun haben wir die Möglichkeit, das schon viel früher, zu tun.»

Auch diese Forschungen zeigen, wie einzigartig jeder Mensch von Anbeginn seiner Existenz geschaffen ist. Vom 7. Tag nach der Zeugung an bewegt sich der Herzmuskel, ab dem 16. Tag schlägt das Herz. Wenn lebenserhaltende Massnahmen ergriffen werden, ist ein Baby schon ab der 22. Woche lebensfähig.

(Artikel aus factum 6/2017)