Die ägyptischen Christen sind gegenwärtig mit einer Verfolgung konfrontiert, die es in dieser Intensität noch nie in der Geschichte Ägyptens gab. Ihre Vergebungsbereitschaft gegenüber denen, die ihr Leid verursachen, erregt immer wieder öffentliches Interesse.
factum-Redaktion
16. Juli 2017

Dutzende ägyptische Christen sind in den vergangenen Wochen von Muslimen ermordet worden. Allein am Palmsonntag starben mehr als 40 Menschen. In einer Nachrichtensendung wurde ein Interview mit Am Neseem, der Witwe eines Ermordeten, ausgestrahlt. Sie sagte, unter Tränen: «Ich bitte den Herrn, dem Täter zu vergeben, und wir vergeben dir auch. Glaube mir, ich vergebe dir.»

Der Moderator der Sendung, der in Ägypten sehr prominente Amr Adeeb, war vollkommen verblüfft von dieser Aussage und sichtlich berührt. Es verschlug ihm zunächst buchstäblich die Sprache. Dann sagte er: «Diese Menschen haben so viel Vergebung – dies sind ihr Glaube und ihre religiöse Überzeugung. Über Hunderte von Jahren ertragen sie Grausamkeiten und Katastrophen. Diese Menschen sind aus einer anderen Substanz gemacht.»

(Artikel aus factum 5/2017)